Dienstag, 17. Dezember 2013

Im Urlaub faulenzen kann die Erholung beeinträchtigen

Wer ständig im Berufsleben und Zuhause unter Dampf steht, freut sich meistens auf nichts mehr als auf einige faule Tage im Bett, wenn der heiß ersehnte Winterurlaub über die Feiertage bevorsteht. Auch ich kann mir nichts schöneres vorstellen als einen herrlich entspannten Tag mit einem guten Buch, ein leckeres Essen und Kakao. Da erstaunt es wenig, dass Forscher wieder einmal etwas daran auszusetzen haben und mir so den Winterurlaub mit Schuldgefühlen vermiesen wollen.


Aktivurlaub führt zu besserer Erholung als faul sein

Konkret geht es um eine Umfrage der Deutschen Sporthochschule Köln unter 1013 Deutschen zwischen 25 und 69 Jahren. Von diesen Leuten gaben knapp drei Viertel an, ein aktiver Urlaub mit einem abwechslungsreichen Freizeitangebot hätte für sie den größten Erholungseffekt gehabt. Besonders der Urlaub in den Bergen wurde dabei gelobt, weil sich die frische und saubere Bergluft positiv auf das Herz und den Kreislauf auswirkte. Zu den weiteren Faktoren gehörten eine bessere Konzentrationsfähigkeit und ein verbesserter Fettstoffwechsel.

Was wie ein Werbespot für die Alpen klingt, erweist sich dann auch prompt als solcher: Die Umfrage wurde nämlich "im Auftrag der Tourismus Organisation Graubünden Ferien" erstellt. Neutral sieht also anders aus. Wer also lieber Zuhause bleibt oder sich auf einer Rundreise Kultur und Sightseeing gibt, braucht sich also keine Sorgen zu machen.

Faulenzen lässt den IQ sinken

Andererseits: Dass Aktivurlaub allgemein sinnvoller ist als nur Faulenzen, wurde bereits in früheren seriöseren Studien bewiesen. So wurde bereits vor einigen Jahren festgestellt, dass drei Wochen faul im Pyjama den IQ um bis zu 20 Punkte sinken lässt. Körperliche Bewegung im Urlaub hilft zudem, die Hektik des Alltags, bei der wir permanent unter Strom stehen, allmählich abzubauen.

Dabei braucht jedoch niemand auf dem Rennrad ganz Mallorca umrunden oder schweißtreibende Wanderungen unternehmen: Eine Stunde pro Tag ist ideal. Dazu gehören auch entspannte Bewegungsmöglichkeiten wie ein langer Spaziergang, eine lockere Radtour in die nächste größere Stadt oder Schwimmen. Auch wer faule Tage mit aktiven Tagen, zum Beispiel bei Sightseeing Touren zu den Sehenswürdigkeiten in der Umgebung oder bei einem mehrstündigen Stadtbummel, abwechselt, erzielt eine optimale Erholung für sich selbst.


Mittwoch, 11. Dezember 2013

Gefährliche Handys: Immer mehr Verletzungen durch unachtsame Fußgänger

Handy Besitzer leben gefährlich: Damit sind weder die angeblichen Strahlen gemeint, die von Mobilfunkgeräten ausgehen, noch die immer wieder auftretenden Berichte von explodierenden Handys. Gefährlich ist nicht die Technik selbst, sondern der Mensch, der allzu sorglos mit ihr umgeht. Dies stellte nun eine Studie der Ohio State University fest, die sich ebenso gut auf Deutschland übertragen ließe. In den USA hat sich die Zahl der Menschen verdoppelt, die im Straßenverkehr verletzt wurden, weil sie so mit ihrem Handy beschäftigt waren, dass sie nicht mehr auf das Geschehen um sie herum achtgaben. Waren es 2005 noch rund 700 Patienten, die in den Notaufnahmen der amerikanischen Krankenhäuser behandelt werden mussten, lag die Zahl 2010 schon bei 1500. Und das waren nur die erwiesenen Fälle: Die Dunkelziffer liegt vermutlich noch weitaus höher, da sich viele Leichtverletzte nicht im Krankenhaus ärztlich behandeln lassen.


Zahl der Verletzungen wird weiter ansteigen

Die Mediziner erwarten zudem, dass die Zahl weiter ansteigen wird, da immer mehr Menschen heute Smartphones mit ihren vielfältigen Ablenkungsmöglichkeiten nutzen. Längst werden nicht mehr nur im Gehen SMS geschrieben, sondern ganze Unterhaltungen geführt, Spiele gespielt und Online Artikel gelesen. Allerdings stellte die Studie fest, dass es nicht einmal der Blick aufs Display war, der die meisten Menschen so ablenkte: Der größere Teil der Unfälle ereignete sich nämlich beim Telefonieren.

Spitzenreiter bei den Verletzten waren die jungen Leute: Im Studienzeitraum von 2004 bis 2011 verletzten sich insgesamt 1003 Menschen zwischen 21 und 25 Jahren, dicht gefolgt von den noch Jüngeren zwischen 16 und 20 Jahren mit 985 Verletzungen. 69 Prozent der Verletzungen ereigneten sich beim Telefonieren und nur 9 Prozent beim SMS schreiben. Allerdings wird sich diese Statistik nach und nach verschieben, je mehr Menschen auf ihren Smartphones im Gehen Spiele spielen und Texte austauschen.

Mit Handy von der Brücke gefallen

Während die meisten Unfälle dadurch geschehen, dass unachtsam Straßen überquert werden, gibt es durchaus skurrile Fälle: Einem 14-jährigen Jungen gelang das Kunststück, so gefesselt von seinem Telefonat zu sein, dass er von einer Brücke zwei Meter tief in einen Graben fiel. Einem 23-jährigen Mann gelang es, telefonierend auf dem Mittelstreifen unterwegs zu sein - bis er von einem Auto erfasst wurde.

Dienstag, 3. Dezember 2013

Tödliche Kinderkrankheit: Masern in Europa wieder auf dem Vormarsch

Eigentlich gelten die Masern als relativ harmlose Kinderkrankheit, die in Deutschland viele Generationen von Kindern heimsuchte, ehe sie mit Hilfe einer Schutzimpfung im Alter von zwei Jahren größtenteils ausgerottet werden konnte. Doch seit einigen Jahren feiern die Masern in Europa ein Comeback, von dem auch Deutschland nicht verschont geblieben ist - und diesmal trifft es immer mehr Erwachsene.


Eine von 3000 Masern-Infektionen geht tödlich aus

Besonders Berlin erfährt aktuell eine beispiellose Masernwelle, die bei einigen Betroffenen schon zu einem Krankenhausaufenthalt geführt hat. Über 100 Betroffene gibt es bislang, von denen mehr als die Hälfe im Erwachsenenalter ist. Der Ausbruch in Berlin wird auf eine Fruchtmesse im Februar zurückgeführt, bei der sich die ersten Menschen ansteckten.

Meistens machen sich die Masern zunächst wie eine schwere Erkältung mit Husten, Schnupfen, Fieber und Kopfschmerzen bemerkbar. Eindeutig identifiziert werden sie erst, wenn am ganzen Körper kleine rote Punkte auftauchen. Ab und zu können die Masern zu schweren Komplikationen führen, zum Beispiel zu Gehirnhautentzündungen. Auf 3000 Masern-Infektionen kommt ein tödlicher Verlauf der Krankheit.

Masern könnten ausgerottet werden

Besonders betroffen in Europa ist das südosteuropäische Rumänien, wo es 2010 zu einer riesigen Masernwelle mit über 24.000 Erkrankten kam. Hintergrund war die Tatsache, dass es in Rumänien lange Zeit keine flächendeckende Schutzimpfung für die Bevölkerung gab. Aber auch in Großbritannien, Frankreich und Italien häuften sich die Masern-Erkrankungen. Zwischen 2010 und 2011 habe sich die Zahl der Masern-Infektionen in Europa nahezu verdoppelt, so die Weltgesundheitsorganisation.

Die WHO ärgert sich ganz besonders über das Comeback der Masern, denn sie hatte es sich eigentlich zum Ziel gemacht, die Krankheit bis 2010 auszurotten. Da die Viren lediglich von Mensch zu Mensch übertragen werden können, ist es theoretisch leicht möglich, die Masern dank flächendeckender Impfungen auszurotten. Doch genau daran hapert es:

81% der Deutschen wissen gar nicht, dass sie sich gegen Masern impfen lassen können oder kennen ihren eigenen Impfschutz nicht. Eine Masernimpfung muss zweimalig durchgeführt werden, damit sie ihre Wirkung erzielen kann. Seit 1970 werden kleine Kinder standardmäßig gegen Masern, Mumps und Röteln geimpft, doch bei vielen wurde die zweite Impfung zu spät oder gar nicht gegeben. Die WHO will nun Erwachsene zur Masern-Impfung bewegen und die Krankheit so bis 2015 in Europa ausgerottet haben.