Wenn man den Medien Glauben schenkt,
entwickeln sich die Mücken im kommenden Sommer zu fliegenden Killerdrohnen.
Nicht nur, dass sich Malaria und Dengue-Fieber dank der Klimaerwärmung in
Europa immer weiter ausbreiten und zum Sprung über die Alpen nach Norden
antreten, nun droht auch noch Ungemach durch den Hundehautwurm. Dies meldet zumindest
das Bernhard Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg.
Bevor jetzt Panik ausbricht: Bislang konnte in
Deutschland noch keine Infektion durch dieses Tierchen, das in der Fachsprache Dirofilaria repens genannt wird,
nachgewiesen werden. Lediglich das Vorhandensein der Larven konnte in
Stechmücken nachgewiesen werden, die die kleinen Biester durch ihre Stiche auf
den Menschen übertragen. In der Regel können die Larven des Hundehautwurms
jedoch beim Menschen nicht überleben und sterben schon ab, ehe sie die
Geschlechtsreife erreichen und sich vermehren können. Identifiziert werden kann
der Hundehautwurm durch wandernde Schwellungen in der Haut oder
Knötchenbildung. Kommt es zu einer Infektion am Auge, muss sogar operiert
werden. In sehr seltenen Fällen kann der Parasit auch eine Hirnhautentzündung
auslösen.
Klimawandel bietet Larven Lebensraum in
Deutschland
Der Hundehautwurm ist in Afrika, Asien und
auch in Südeuropa heimisch und lebt - wie der Name schon verrät - vor allem in
Hunden. Nachdem jedoch auch aus nördlicheren Ländern wie Polen, Tschechien und
Österreich Infektionen gemeldet wurden, begannen die Forscher des Bernhard
Nocht-Institutes damit, 75.000 Stechmücken in neun deutschen Bundesländern
einzusammeln um diese auf den Parasiten zu untersuchen. In Brandenburg wurden
sie dabei tatsächlich fündig.
Schuld daran ist vor allem der Klimawandel:
Bislang konnten die Larven im kalten mitteleuropäischen Klima nicht lange genug
überleben, um sich zu geschlechtsreifen Würmern zu entwickeln. Mittlerweile ist
es aber im Sommer lange genug warm und zumindest in Brandenburg scheinen sich
die Würmer in örtlichen Hunden eingerichtet zu haben.
Importierte Hunde schleppen Parasiten ein
Daneben ist aber auch der Mensch Schuld (wie
meistens): Wohlmeinende Tierliebhaber bringen Hunde aus Südeuropa mit, die zwar
möglicherweise schon geimpft und entwurmt wurden, aber trotzdem noch allerhand
Parasiten einschleppen können - darunter auch den Hundehautwurm. Da die Hunde
oft keine speziellen Symptome zeigen, wird die Infektion bei ihnen nicht
erkannt. Ohne Behandlung kann der Hundehautwurm bis zu sieben Jahre bei seinem
Wirt leben -und in der Zwischenzeit verbreiten die örtlichen Mücken die Larven
fröhlich weiter.
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