Wer zu viel Tee trinkt, riskiert es, alle
Zähne zu verlieren und mit einem Gebiss zu enden. Was wie ein verfrühter
Aprilscherz klingt, wurde für eine amerikanische Frau aus Michigan zur bitteren
Wahrheit. Es gibt so etwas wie eine Überdosis
Tee - und sie führt zu einer seltenen Krankheit, die sich Skelettfluorose
nennt.
Hundert Teebeutel pro Kanne sind etwas zu viel... |
100
Teebeutel am Tag konsumiert
Hätte es die Dame bei "normalem" Tee
belassen, d.h. eine Kanne mit 2-3 Teebeuteln aufgebrüht, wäre es ja alles kein
Problem gewesen. Stattdessen steckte sie eine ganze Packung Teebeutel in eine
Kanne, die 2-3 Liter Wasser fasste. Eine Packung mit 100 Teebeuteln. Hatte ihr
niemand gesagt, dass man Tee mit EINEM Beutel brüht und nicht mit einer
Packung? Wie unglaublich bitter das Gebräu schmecken musste, ist gar nicht
auszudenken. Trotzdem trank die mittlerweile 47-jährige Frau aus Detroit ihr
Gebräu über 17 Jahre hinweg täglich. Und entwickelte Schmerzen in ihren Knochen
und Gelenken, sowie Kopfschmerzen, die sie schließlich zum Arzt gehen ließen.
Dabei hatte sie Glück, dass sie schließlich an
den aus Indien stammenden Arzt Sudhaker Rao am Henry Ford Hospital geriet.
Nachdem andere Ärzte Knochenkrebs bei ihr vermutet hatten, erkannte Rao das
Problem und stellte die richtige Diagnose: Skelettfluorose. In seiner Heimat
Indien und in China ist diese Krankheit weiter verbreitet, da das Trinkwasser
dort extrem hohe Mengen des Minerals Fluorid enthält. Dieses ist, im richtigen
Maß, sehr gesund für den Körper - wir alle kennen die Ratschläge,
fluoridhaltige Zahnpasta zu benutzen um die Zähne zu stärken. Zuviel Fluorid
ist jedoch nicht gesund - der Körper kann das Mineral nicht absorbieren, so
dass es die Knochen angreift. Diese werden schließlich brüchig und schmerzen.
Tee gehört zu den Getränken mit dem höchsten
Fluoridgehalt, da die Teesträucher das Mineral über den Erdboden aufnehmen. Wer
jedoch täglich nur einige wenige Teebeutel benutzt, braucht sich keine Sorgen
um eine Überdosis zu machen.
Hohe
Knochendichte rettet Frau
Dass die Frau sich von ihrer Überdosis Tee
wieder erholt hat, hat sie vor allem ihren starken Knochen zu verdanken, so
Rao. Als erstes verordnete er ihr totale Tee-Abstinenz, so dass ihr Körper das
Fluorid allmählich abbauen kann. Medikamente sollen helfen, ihre Knochen wieder
zu heilen. Nur für ihre Zähne war es zu spät: Die Kieferknochen waren so
brüchig geworden, dass die Zähne sicherheitshalber entfernt werden mussten.
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