Mittwoch, 6. November 2013

Wenn der moderne Mensch auf die Natur trifft: Was tun bei einem Schlangenbiss?

Immer mehr Menschen entdecken das Wandern (neudeutsch: Trekking) für sich. Gut ausgerüstet mit teurer Outdoor-Kleidung, GPS und isotonischen Drinks geht es flotten Schrittes an den Busen von Mutter Natur. In dem sich leider ab und zu eine Viper verbirgt. Auch wenn sich diese als harmlose Ringelnatter herausstellt, reagieren die meisten Leute doch panisch auf den Anblick einer Schlange. Begegnungen mit der lokalen Fauna hatte man sich schließlich anders vorgestellt. Was nun?


Schlangenbisse sind nur selten gefährlich

Zunächst gilt einmal folgendes: Die meisten Schlangen sind friedliche Wesen, die ihre Ruhe haben wollen. Sie richten sich auf und "zischen", weil sie sich bedroht fühlen. Steht man einer Schlange gegenüber, ist es am besten, Ruhe zu bewahren und den Rückzug anzutreten. Auf keinen Fall sollte man mit dem Wanderstock o.ä. nach der Schlange schlagen um sie zu "verjagen" - dadurch fühlt sie sich erst recht angegriffen und beißt zu.

Zweitens: Die in Deutschland lebenden Schlangen sind fast alle ungiftig und richten ohnehin keinen Schaden an (auch wenn der Biss schmerzhaft sein kann und bei Nichtbehandlung zu einer Infektion führen kann). Die einzige im ganzen Land verbreitete Giftschlange ist die Kreuzotter. Diese gibt bei einem Biss jedoch nur wenig Gift ab, so dass sie dem Menschen in der Regel nicht viel Schaden zufügen kann. Ähnlich verhält es sich mit der Aspis Viper, die im südlichen Schwarzwald vorkommt.

Drittens: Häufig gibt die Schlange gar kein Gift ab, weil sie sich nur verteidigen will. Etwa die Hälfte aller Schlangenbisse sind solche sogenannten Trockenbisse.

Was tun bei einem Schlangenbiss?

Es kann immer mal passieren - auch bei einer Rastpause im Gras oder bei einem versehentlichen Tritt auf die Schlange. Dann gilt: Ruhe bewahren und die oben genannten Punkte beherzigen. Völliger Quatsch ist das oft in Filmen dargestellte "Aussaugen der Wunde". Besser ist es, die Wunde zu reinigen und abzudecken um sie vor Infektionen zu schützen. Der betroffene Körperteil (gewöhnlich ein Bein) sollte möglichst ruhig gehalten werden, bis Hilfe eintrifft. Am besten ist es, den Notruf zu verständigen, der Liegetransport arrangiert und auch weiß, welches Krankenhaus in der Nähe Schlangenserum bereithält. Zu Fuß zum nächsten Ort zurückgehen ist zwar heldenhaft, aber falsch: Durch die Bewegung kommt der Blutkreislauf in Schwung und das Gift verteilt sich schneller. 


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