Dienstag, 14. Januar 2014

Hundehautwurm in Deutschland aufgetaucht

Wenn man den Medien Glauben schenkt, entwickeln sich die Mücken im kommenden Sommer zu fliegenden Killerdrohnen. Nicht nur, dass sich Malaria und Dengue-Fieber dank der Klimaerwärmung in Europa immer weiter ausbreiten und zum Sprung über die Alpen nach Norden antreten, nun droht auch noch Ungemach durch den Hundehautwurm. Dies meldet zumindest das Bernhard Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg.


Bevor jetzt Panik ausbricht: Bislang konnte in Deutschland noch keine Infektion durch dieses Tierchen, das in der Fachsprache Dirofilaria repens genannt wird, nachgewiesen werden. Lediglich das Vorhandensein der Larven konnte in Stechmücken nachgewiesen werden, die die kleinen Biester durch ihre Stiche auf den Menschen übertragen. In der Regel können die Larven des Hundehautwurms jedoch beim Menschen nicht überleben und sterben schon ab, ehe sie die Geschlechtsreife erreichen und sich vermehren können. Identifiziert werden kann der Hundehautwurm durch wandernde Schwellungen in der Haut oder Knötchenbildung. Kommt es zu einer Infektion am Auge, muss sogar operiert werden. In sehr seltenen Fällen kann der Parasit auch eine Hirnhautentzündung auslösen.

Klimawandel bietet Larven Lebensraum in Deutschland

Der Hundehautwurm ist in Afrika, Asien und auch in Südeuropa heimisch und lebt - wie der Name schon verrät - vor allem in Hunden. Nachdem jedoch auch aus nördlicheren Ländern wie Polen, Tschechien und Österreich Infektionen gemeldet wurden, begannen die Forscher des Bernhard Nocht-Institutes damit, 75.000 Stechmücken in neun deutschen Bundesländern einzusammeln um diese auf den Parasiten zu untersuchen. In Brandenburg wurden sie dabei tatsächlich fündig.

Schuld daran ist vor allem der Klimawandel: Bislang konnten die Larven im kalten mitteleuropäischen Klima nicht lange genug überleben, um sich zu geschlechtsreifen Würmern zu entwickeln. Mittlerweile ist es aber im Sommer lange genug warm und zumindest in Brandenburg scheinen sich die Würmer in örtlichen Hunden eingerichtet zu haben.

Importierte Hunde schleppen Parasiten ein

Daneben ist aber auch der Mensch Schuld (wie meistens): Wohlmeinende Tierliebhaber bringen Hunde aus Südeuropa mit, die zwar möglicherweise schon geimpft und entwurmt wurden, aber trotzdem noch allerhand Parasiten einschleppen können - darunter auch den Hundehautwurm. Da die Hunde oft keine speziellen Symptome zeigen, wird die Infektion bei ihnen nicht erkannt. Ohne Behandlung kann der Hundehautwurm bis zu sieben Jahre bei seinem Wirt leben -und in der Zwischenzeit verbreiten die örtlichen Mücken die Larven fröhlich weiter.

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