Wer derzeit unglaublich viel Lust auf
Schokolade verspürt, muss kein schlechtes Gewissen haben: Vermutlich ist der
Winter-Blues im Anzug. Der Körper profitiert dann ganz besonders davon, dass
Schokolade viel Serotonin enthält, das sogenannte Glückshormon, das für gute
Laune sorgt. Allerdings kann Schokolade allein nicht die Lösung sein, denn
sonst wären wir alle am Ende des Winters kugelrund (sind viele von uns auch so,
aber das steht hier nicht zur Debatte…). Was also tun, wenn eine
Winterdepression in Anmarsch ist?
Lichtmangel führt zu schlechter Laune
Zunächst einmal muss man sich den Grund für
die Winterdepression vor Augen führen: Der Mensch ist letztendlich genetisch
genauso programmiert wie die Tiere, die sich im kalten dunklen Winter in ihre
Höhle zurückziehen und Winterschlaf halten. Weil Homo Sapiens aber keine fünf
Monate ausschließlich im Bett verbringen kann und sich trotz aller Dunkelheit
morgens früh aus dem Bett quält und erst abends um elf wieder schlafen geht,
reagiert der Körper häufig mit schlechter Laune und depressiver Verstimmung.
Schuld ist vor allem das fehlende Licht.
Dass der sogenannte "Season Affective
Disorder" (so der schöne Fachname
für den Winter-Blues mit der noch schöneren Abkürzung SAD) in den letzten
Jahrzehnten zugenommen hat, liegt letztendlich auch daran, dass der Mensch sich
tagsüber kaum noch im Freien aufhält und so kein Tageslicht mehr abbekommt. Der
durchschnittliche Arbeitnehmer fährt morgens im Dunkeln zur Arbeit, sitzt
tagsüber unter den Neonleuchten im Büro und kehrt abends im Dunkeln heim. Dies
unterscheidet ihn von seinen Vorfahren, die vor hundert Jahren noch körperlich
im Freien schufteten und lange Strecken zu Fuß zurück legten und so auch im
Winter direktes Tageslicht abbekamen.
Lichtduschen und Tageslicht helfen
Die Wissenschaft weiß mittlerweile, dass es in
der der menschlichen Augennetzhaut ein Photopigmet namens Melanopsin gibt,
welches auf ein natürliches Blaulicht reagiert, das vom Tageslicht ausgeht.
Spezielle Lichtduschen und sogenannte Tageslichtlampem imitieren dieses
natürliche Blaulicht und wirken daher vor allem morgens effektiv, wenn dem
Körper Tageslicht vorgegaukelt wird um in Schwung zu kommen. Ideal ist eine halbe Stunde pro Tag vor einer Tageslichtlampe
von 10.000 Lux. Wann immer möglich, sollten auch Spaziergänge gemacht werden,
zum Beispiel in der Mittagspause. Das Tageslicht bringt es auch im Winter immer
noch auf gut 7.000 Lux, während in geschlossenen künstlich beleuchteten Räumen
lediglich 500 Lux erreicht werden.
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