Freitag, 2. August 2013

Zahl der Sportmuffel in Deutschland steigt

Der Mensch ist eigentlich dazu gebaut, jeden Tag stundenlang durch Steppen und Wälder zu streifen um Mammuts zu jagen und Beeren zu sammeln. Bis ins frühe 20.Jahrhundert war das noch kein echtes Problem, denn die meisten Menschen arbeiteten mit vollem Körpereinsatz in der Landwirtschaft, in Fabriken oder in ihren eigenen Handwerksbetrieben. Auch die Frauen wuselten von morgens früh bis abends spät im Haushalt umher - und wer sich fortbewegen wollte, nahm dazu die eigenen Füße.

Mittlerweile hat sich das Leben jedoch drastisch verändert: Gearbeitet wird vor allem sitzend am Schreibtisch und die Fortbewegung erfolgt sitzend im Auto. Doch selbst in der Freizeit wird fast nur noch gesessen - das ergab eine neue Studie der Techniker Krankenkasse, die mehr als 1000 Deutsche ab 18  Jahren danach befragte, wie viel Sport sie pro Woche treiben. Die Antworten ließen wieder einmal alle Alarmglocken der Gesundheitsapostel schrillen: Mehr als jeder zweite gab nämlich zu, gar nicht oder kaum sportlich aktiv zu sein. Damit erhöhte sich die Zahl der Faultiere von 45 auf 52 Prozent.


Nur 20 Prozent treiben regelmäßig Sport

Weitaus kleiner ist die Zahl derjenigen, die regelmäßig Sport treiben und es auf mindestens drei Stunden Training pro Woche bringen - sie liegt bei etwa 20 Prozent. Bedenklich an den Zahlen ist nach Ansicht der Autoren die Tatsache, dass viele Menschen glauben, sie bräuchten nichts für ihren Körper tun, weil es die Menschen in ihrem Umfeld ebenfalls nicht tun. Wer von Sportlern umgeben ist, fühlt sich eher dazu gedrängt, auch einmal etwas zu tun als derjenige, dessen Freunde ebenfalls nur auf der Couch liegen.  Dies ist vor allem auf dem Land der Fall - wo das nächste Fitness-Studio nicht zwei Straßen weiter liegt, wie in der Stadt, sondern eine längere Autofahrt entfernt.

Allerdings erfasst die Studie nicht, ob sich Menschen auch ohne echten Sport bewegen. Wer am Arbeitsplatz körperlich belastet wird, täglich zwischen Korridoren und Etagen umher wuseln muss oder sogar beruflich viel reist und auf Flughäfen und Bahnhöfen herumrennt, bewegt sich schließlich auch - und ist abends so müde, dass er nur noch die Füße hochlegen und nicht mehr im Park joggen will. Ich persönlich würde mich freuen, wenn die Gesundheitsapostel einmal aufhören würden, "Sport" (womit fast immer Ausdauersportarten wie Jogging und Schwimmen gemeint sind) wie eine Monstranz vor sich herzutragen und auch andere Formen der Bewegung anzuerkennen.


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