Mittwoch, 2. Oktober 2013

Lichtmangel im Spätherbst: Wenn die Winterdepression droht

Wer derzeit unglaublich viel Lust auf Schokolade verspürt, muss kein schlechtes Gewissen haben: Vermutlich ist der Winter-Blues im Anzug. Der Körper profitiert dann ganz besonders davon, dass Schokolade viel Serotonin enthält, das sogenannte Glückshormon, das für gute Laune sorgt. Allerdings kann Schokolade allein nicht die Lösung sein, denn sonst wären wir alle am Ende des Winters kugelrund (sind viele von uns auch so, aber das steht hier nicht zur Debatte…). Was also tun, wenn eine Winterdepression in Anmarsch ist?


Lichtmangel führt zu schlechter Laune

Zunächst einmal muss man sich den Grund für die Winterdepression vor Augen führen: Der Mensch ist letztendlich genetisch genauso programmiert wie die Tiere, die sich im kalten dunklen Winter in ihre Höhle zurückziehen und Winterschlaf halten. Weil Homo Sapiens aber keine fünf Monate ausschließlich im Bett verbringen kann und sich trotz aller Dunkelheit morgens früh aus dem Bett quält und erst abends um elf wieder schlafen geht, reagiert der Körper häufig mit schlechter Laune und depressiver Verstimmung. Schuld ist vor allem das fehlende Licht.

Dass der sogenannte "Season Affective Disorder"  (so der schöne Fachname für den Winter-Blues mit der noch schöneren Abkürzung SAD) in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat, liegt letztendlich auch daran, dass der Mensch sich tagsüber kaum noch im Freien aufhält und so kein Tageslicht mehr abbekommt. Der durchschnittliche Arbeitnehmer fährt morgens im Dunkeln zur Arbeit, sitzt tagsüber unter den Neonleuchten im Büro und kehrt abends im Dunkeln heim. Dies unterscheidet ihn von seinen Vorfahren, die vor hundert Jahren noch körperlich im Freien schufteten und lange Strecken zu Fuß zurück legten und so auch im Winter direktes Tageslicht abbekamen.

Lichtduschen und Tageslicht helfen

Die Wissenschaft weiß mittlerweile, dass es in der der menschlichen Augennetzhaut ein Photopigmet namens Melanopsin gibt, welches auf ein natürliches Blaulicht reagiert, das vom Tageslicht ausgeht. Spezielle Lichtduschen und sogenannte Tageslichtlampem imitieren dieses natürliche Blaulicht und wirken daher vor allem morgens effektiv, wenn dem Körper Tageslicht vorgegaukelt wird um in Schwung zu kommen. Ideal  ist eine halbe Stunde pro Tag vor einer Tageslichtlampe von 10.000 Lux. Wann immer möglich, sollten auch Spaziergänge gemacht werden, zum Beispiel in der Mittagspause. Das Tageslicht bringt es auch im Winter immer noch auf gut 7.000 Lux, während in geschlossenen künstlich beleuchteten Räumen lediglich 500 Lux erreicht werden.

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