Seit je her strebt die Menschheit nach immer mehr Lust
und Potenz. Sexualität begleitete die Neugierde der Menschen und Potenz steht
allgemein für wahre Männlichkeit. Daher experimentieren die Menschen bereits
seit mehreren Jahrtausenden mit der eigenen Sexualität und Potenz. Bereits die
Griechen haben in der frühen Antike ihre Göttin der Liebe, Aphrodite, angebetet.
Von der Göttin lässt sich auch der Begriff Aphrodisiakum ableiten. Ein
Aphrodisiakum ist ein Mittel, welches zur Steigerung der Libido und zu mehr Potenz
führen soll. 2003 erschien sogar ein Buch des Botanikers und Zoologen Christian
Rätsch, der mit seinem „Lexikon der Liebesmittel“ über 400 Pflanzen, Minerale
und Tierextrakte auflistet, die angeblich aphrodisierend oder Potenz steigernd
wirken sollen.
Bislang gibt es viele Mythen über vermeintliche
Potenzmittel und Substanzen, welche die sexuelle Lust anregen. So behauptete
beispielsweise Casanova höchstpersönlich, dass der Verzehr von Austern die
Manneskraft antreiben könne. Bis heute denken viele noch, dass Austern bequem als
Potenzmittel geschlürft werden können, um eine Erektion zu bekommen. Jedoch
wurde die Potenz steigernde Wirkung offiziell nie klinisch nachgewiesen. Ärzte
gehen von dem Placebo-Effekt aus, dass der Glaube allein bereits Berge
versetzen kann. Daher gibt es noch zahlreiche weitere Annahmen über „natürliche“
Potenzmittel.
Die wohl am bekanntesten Mythen über magische Potenzmittel
stammen aus dem Reich der Tiere. Die mit Abstand skurrilsten Behauptungen über
die Potenz steigernde Wirkung gehen auf
diese exotische Leckerbissen zurück:
- Spanische Fliege
- Nashornpulver
- Haifischflossen
- Zerstossenes Seepferdchen
- Gegrillte Taranteln
In den nächsten Wochen werde ich euch stets über eines
der genannten Schmankerl informieren, die in vielen Teilen der Welt bis heute
als Potenzmittel gelten. Der Beginn macht heute:
Die spanische Fliege
Die spanische Fliege ist ein geflügelter Käfer mit einer metallisch grünen Färbung. Bereits in der Antike wurde der Käfer zerstampft und eingenommen. Männern wurde der pulverisierte Käfer ins Essen gemischt. Das Ergebnis war häufig eine Erektion. Dabei wird durch die spanische Fliege jedoch nicht das sexuelle Verlangen stimuliert. Das Pulver der spanischen Fliege beinhaltet den Wirkstoff Cantharidin. Cantharidin ist ein starkes Gift, dass die Harnwege reizt. Dadurch kann eine Erektion hervorgerufen werden. Deshalb gilt die spanische Fliege als Potenzmittel. Nebenwirkungen von Cantharidin können jedoch eine schmerzhafte Dauererektion, Lebervergiftung, Nierenversagen oder ein Kreislaufkollaps sein. Cantharidin kann sehr leicht überdosiert werden. Cantharidin blockiert die Funktionen wichtiger Enzyme im Körper. Durch die Enzymblockade entstehen Blasen auf der Haut und Gewebe stirbt ab. Außerdem entzündet sich die Niere und die Leber wird durch den Giftabbau stark belastet.
Untersucht hat das ganze Phänomen der Pariser Apotheker Pierre
Jean Robiquet bereits vor 200 Jahren. Seine Untersuchungen gehen auf den
damaligen Vorfall zurück, als die napoleonische Truppen in Ägypten zurück.
Diese erkrankten nämlich nach dem Verzehr von Fröschen, welche sich von der spanischen
Fliege zuvor ernährten. Anscheinend waren die Frösche bereits resistent gegen
das Gift der spanischen Fliege. Die frühe Erforschung der spanische Fliege und
deren Inhaltsstoff Cantharidin bestätigte die Annahme, dass die Potenz durch
den Verzehr vermeintlich gesteigert wird…
Nicht mal die Tatsache, dass die spanische Fliege als
Vollstreckungsmittel der Todesstrafe in Griechenland verwendet wurde, schreckte
die wahren Männer ab, denen die Potenz wohl wichtiger als das Leben war...
Euer Paul
Euer Paul
Willkommen Paul,
AntwortenLöschenschön, dass du diese Reihe auf meinem Blog übernimmst. Ich hoffe den Lesern gefällt's ebenfalls...
Spannendes Theme - I like it :)