Freitag, 24. Februar 2012

Multitasking-Talent: Doktor Oberarzt twittert die Op

Aus dem OP eines US-Krankhauses zwitscherten die Ärzte – während der OP eines 57-Jährigen Patienten am offenen Herzen. Die ganze Welt konnte eben diesen blutigen Eingriff auf Twitter verfolgen. Das ganze Spektakel war jedoch äußerst blutig und erforderte eine robusten Magen.

So lautete auch die vorhergehende Warnung: „Vorsicht! User brauchen einen robusten Magen für nachfolgende Bilder!“. Wie kamen diese Bilder denn zustande? Ganz einfach. Der operierende Arzt trug eine Helmkamera (ich stell mir das vor, wie ein Arzt mit Bungee-Jumping Kostüm…) und übertrug so die aufgenommenen Bilder direkt ins World Wide Web. Insgesamt wurden über 100 Tweets aus dem Krankenhaus während der OP getwittert…



Die spinnen doch die Amis!


Seit 2009 bieten manche Krankenhäuser diesen Service an – selbstverständlich mit Einverständniserklärung des Patienten. Doch was bewegt einen denn dazu sein Inneres der gesamten Welt zu präsentieren. Und was bewegt einen überhaupt dazu diese Bilder zu verfolgen. Gut, für Medizinstudenten kann sich das ja als spannend erweisen… Aber diese könnten das auch über eine separate Plattform anschauen und nicht über das Massenmedium Twitter.

Mal ganz ehrlich: Wer würde denn eine stundenlange OP freiwillig verfolgen? Fiebert man etwa mit, ob alles gut geht (ähnlich wie beim Fußball)? Mir leuchtet dieses Angebot der amerikanischen Kliniken nicht so ganz ein. Jedoch einen Vorteil erbringt es doch tatsächlich: Die Medien sind voll damit. Als Marketingstrategie – Hut ab. Ethisch gesehen – nicht unbedingt meins…

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