Mittwoch, 29. Februar 2012

Das Ende der Schokolade ...

Schokolade – Wer mag sie nicht? Studien sagen: 9 von 10 Personen sind dem süßen Geschmack der Schokolade verfallen. Manche bezeichnen sich selbst sogar als süchtig. Und auch schon in Zeiten von Goethe galt: „Wenn ich deine Gunst nur haben, so ist kein Täfelchen zu klein.“ Doch leider nun die erschreckende Nachricht: Die Schokolade, bzw. der Kakaobaum, steckt in einer Krise … 

Der Kakaobaum wächst in seinem natürlichen Umfeld im Unterholz von tropischen Wäldern. Jedoch haben es sich weltweit circa 5-6 Millionen Bauern zur Aufgabe gemacht, Kakao anzupflanzen und damit ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Der Hauptlieferant ist dabei Afrika (Ghana, Nigeria, Kamerun und die Elfenbeinküste). Der Rattenschwanz schlängelt sich weiter zu ungefähr 40 bis 50 Millionen Arbeitern, die an der Produktion von Schokolade in viereckiger Form, wie wir sie kennen, beteiligt sind. Zwar sind die Arbeitsumstände meist eher menschenunwürdig. Da schweift so ein bisschen das Bild von Charly’s Schokoladenfabrik in den Hintergrund. Jedoch wäre das Ausmaß undenkbar, würde der Schoko-Markt einfallen oder gar komplett wegbrechen.



Doch warum steckt der Kakaobaum eigentlich in einer Krise?

Durch die künstliche Agrarwirtschaft durch Bauern leidet der Kakaobaum oftmals unter zu viel Sonneneinstrahlung von oben und zu starker Bewässerung von unten. Beide Faktoren machen den Baum anfällig für Krankheiten. Besonders Pest- und Pilzinfektionen haben es auf den Kakaolieferanten abgesehen. Dabei unterscheidet sich die Erkrankung je nach Herkunftsland:

  • Südamerika: Hier befällt Schwarzfäule und die Hexenbesenkrankheit den Baum.
  • Asien: Die Kakaomotte nistet sich direkt in die Früchte ein.
  • Afrika: Der Cacao-swollen-shoot-Virus greift junge Triebe an und führt über Dauer zum Absterben des gesamten Baums.
Klar könnten die Bauern mit Pestiziden gegen die Schädlinge vorgehen. Doch erstens sind Pestizide teuer, zweitens sollte in Zeiten des ökologischen Denkens auf die schweren Chemikalien verzichtet werden und drittens sind bereits viel zu viele Erreger resistent gegen die Giftstoffe.

Doch es gibt Hoffnung für uns Schokoladenjunkies:

Forscher des Unternehmens Mars haben bereits 2010 das Kakaogenom entschlüsselt. Durch die Veröffentlichung dieser genetischen Erbgutstruktur besteht die Möglichkeit den Kakaobaum zu retten. Ähnlich wie bereits die Genforschung in den Mais-, Reis- und Weizenanbau eingreift, soll auch bald die Schokolade angepflanzt werden. Züchtern aus Costa Rica ist es bereits gelungen, einen gegen Hexenbein resistenten Baum zu züchten. Jedoch fällt bei einem solchen Kakaobaum die Ernte wesentlich schmäler aus. Daher heißt es nun: Mendel spielen und die richtige Gene miteinander vermischen, so dass eine ernteträchtiger, krankheitsresistenter Kakaobaum die Schokoladenversorgung sichert….

Die neukombinierten Gene können auch zu einer Verbesserung bzw. Verfeinerung des Geschmacks beitragen. Da wir ja seit der neusten Studie des British Medicine Journal wissen, dass Schokolade gesund ist, können all diese positiven Eigenschaften in einer Pflanze vereint werden. Als gesund wird Schokolade deshalb eingestuft, da die in Schokolade enthaltene Flavonoide das Infarkt- und Herzkreislauferkrankungsrisiko um 37% senkt. Ich sehe schon: die Schokolade ist gerettet….

Bleibt ja dann nur noch die ethische Frage bezüglich Genmanipulation in Lebensmitteln zu klären ….

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